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Café Colonnairez

Waldemar Jenek


Entwurfsverfasser: Waldemar Jenek
Hochschule: Fachhochschule Dortmund

Der Stadtteil Montparnasse in Paris war Anfang des 20. Jahrhundert einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte der dortigen Künstlerszene. Bekannte Namen der Kunst- und Literaturgeschichte sind Picasso, Miro oder Hemingway. Die Mieten waren günstig und ein Schlafplatz war schnell gefunden. Viele geschichtsträchtige Cafés existieren immer noch und versprühen noch das alternative Flair in dem Viertel. Unweit des zu beplanenden Areals befinden sich der große Bahnhof sowie der Tour Montparnasse, der mit seinen 58 Etagen Wahrzeichen des Viertels ist. In dieser Szenerie der pittoresken und lebendigen Urbanität soll ein weiteres modernes Café entstehen, welches dem gesamten Gebiet zu neuem Glanz verhelfen soll. Der Gaston-Baty-Square dient dabei als imaginäres Plangebiet. Zu den herkömmlichen Aufgaben eines Cafés, wurden noch weitere Funktionen ergänzt. Eine Kunstgalerie, ein Co-Working-Space und ein Lesesaal der gleichzeitig als Mutltfunktionsraum genutzt werden kann. Das Besondere an dem Entwurf ist, dass das gesamte Plangebiet von Pfeilern umfasst wird. Diese Pfeiler schaffen dabei einen eigenen Urbanen Raum der sich in das Quartier mit seinen Höhen anpasst und gleichzeitig eine besondere Spannung und Transparenz erzeugt. Auf dem Grundstück selbst befinden sich vier kubische Gebäude, die alle einzeln zu erschließen sind. So entsteht ein kleines architektonisches Ensemble mit vielen kleinen spannenden Platzsituationen, die sowohl etwas Privatsphäre bieten, gleichzeitig aber transparent und von außen einsehbar sind. Das Zusammenspiel zwischen öffentlichen und privaten Raum lag bei der Entwurfsbearbeitung im Vordergrund, so dass ein ruhigeres Arbeiten im Co—Workingspace möglich ist, sowie ein ungestörtes Besichtigung der Galerie oder ein konzentriertes recherchieren im Lesesaal. Das Café dient als Treffpunkt aller Besucher. Trotzdem der einzelnen Gebäudekuben entsteht auf dem gesamten Grundstück eine Gemeinschaft die vor allem durch die Umfassung der Pfeiler entsteht. Der Cafékubus beinhaltet neben dem eigentlichen Café, ein Lager, eine Küche, WC Anlagen sowie ein Büro und ein Personalraum. Das Café ist in mehrere Teilbereiche unterteilt, es gibt Tische die dazu einladen etwas zu Essen, einen etwas gemütlicheren Sofabereich, eine Bar und einen Lounge Bereich. Komplimentiert wird das Café durch einen eingeschobenen Glaskubus der sich in den Innenhof erstreckt, hier ist es etwas ruhiger und es erlaubt ein ungestörtes verweilen, gleichzeitig kann man aber das Geschehen im Innenhof verfolgen. Das dominierende Material ist Cortenstahl. Die Pfeiler sind aus diesem gefertigt (Stahlhohl-Profil) und des Weiteren sind sämtliche Fassaden des Entwurfs aus demselben Material, so dass ein einheitliches modernes Bild entsteht. Neben der Wetterfestigkeit macht auch die Individualität des Materials zum geeigneten Baustoff für den Entwurf. Jedes Panel und jeder Pfeiler haben aufgrund der Herstellungsweise von Cotenstahl, ihren eigenen Charme und Charakter. Die Optik des niedrig legierten Stahls wird durch die Bildung einer Deckschicht erzeugt und verleiht dabei dem architektonischen Ensemble einen besonderen Ausdruck. Dieser Rostprozess ist ein kontinuierlicher Vorgang, sodass sich die Cortenstahlelemente mit Zeit etwas verändern. Die Ausrichtung der Stahlbauteile, sowie der Schadstoffbelastung der Umgebung und das örtliche Klima sind dabei Faktoren die die Haltbarkeit von Cortenstahl beeinflussen. Cortenstahl ist sehr umweltfreundlich, da es beim Recyceln keine Belastungen für Wasser und Luft gibt, da keine Beschichtungen bei diesem Material verwendet werden müssen.

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